
Der gegenwärtige Kultursektor als Teil dieser Gesellschaft weist eindeutig diskriminierende Strukturen auf. Das zeigt sich u.a. an den mehrheitlich homogen besetzten Führungspositionen, an oberflächlichen Diversity-Ansätzen und an der Unterrepräsentation von Menschen marginalisierter Gruppen im Publikum. Um diesen diskriminierenden Strukturen entgegenwirken zu können, braucht es nicht nur Veränderungen in Kulturorganisationen selbst und in der (Kultur-)politik und Verwaltung, sondern auch in der Ausbildung für den Kultursektor.
Mittlerweile sind über 50 Studiengänge des Kulturmanagements in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfasst, von denen einige explizit damit werben, die zukünftigen Führungskräfte im Kultursektor auszubilden. Allerdings haben antidiskriminatorische und intersektionale Ansätze bislang kaum Einzug in die Studienstrukturen und Studieninhalte dieser grundständigen Studiengänge und berufsbegleitenden Weiterbildungen erhalten. Es stellt sich also die wesentliche Frage: wie sollen diskriminierende Strukturen im Kultursektor überwunden werden, wenn die Ausbildungsorte selbst nicht antidiskriminatorisch und intersektional ausgerichtet sind?
Das Forschungsprojekt adikm – Antidiskriminierung im Kulturmanagement zielt auf das Entwickeln von Möglichkeiten für eine antidiskriminatorische und intersektionale Hochschulausbildung für Kulturmanager:innen ab. Zum einen geht es um die strukturelle Anpassung der Institutionen und zum anderen um die Sensibilisierung der Studierenden für (intersektionale) Diskriminierung und die Wissensvermittlung von Antidiskriminierungspraktiken.