KMM-Studierende, -Absolvent*innen, -Mitarbeitende und Lehrende sind herzlich eingeladen!
Das Wintersemester 2019 am KMM startet mit einem Gespräch über Haltung: Am 9. Oktober 2019 um 18:30 Uhr im Tanzsaal diskutieren Dr. Annett Baumast, Dr. Björn Johannsen, Silke Oldenburg und Prof. Manuela Rousseau mit dem neuen Institutsleiter Prof. Dr. Martin Zierold darüber, wer Haltung braucht, worin sie besteht, auf was sie gründet und mit welchen Mitteln eine legitime Haltung erlangt und gezeigt werden kann.
Ist Haltung ein schlechter Ersatz für klare Positionen? Ist Haltung flexibel oder starr? Kann Haltung zu einer neuen Form des integren Handelns führen, in einer komplexer gewordenen Welt in der klare Positionen ein zu einfaches Mittel sind?
Im Gespräch werden verschiedene Perspektiven beleuchtet
Dr. Annett Baumast ist eine der wenigen Expertinnen für Nachhaltigkeit, die sich auf den kulturellen Sektor spezialisiert hat. In einem Umfeld, in dem es eigentlich nur so von Idealist*innen wimmelt, stellt sich die Frage, warum auch hier soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit oft chronisch vernachlässigt wird. Eine dürftige Finanzierung kann nur Teil der Antwort sein – Dr. Annett Baumast berät Kulturbetriebe beispielsweise dazu, wie sie durch nachhaltiges Wirtschaften Kosteneinsparungen bewirken können. Ist nachhaltiges Handeln im Kulturbetrieb also eigentlich eine Frage der Haltung?
Dr. Björn Johannsen schrieb seine Dissertation „Strategie und Kultur“ (2019, transcript Verlag) am KMM. Seine Kernthese: Strategie ist eine Fähigkeit, nicht ein Produkt unseres Denkens. Ist Haltung dann auch eine Fähigkeit oder vielleicht eher ein Produkt von Strategie? Führt Strategie, verstanden als Fähigkeit, nicht als statischer Plan, zu mehr Haltung? In seiner Tätigkeit als strategischer Berater (Fishberg) sucht Dr. Björn Johannsen außerdem das „Drumherum“ vom Kern von Kunst und Kultur zu lösen. Ist Haltung nun Drumherum oder Teil des Kerns von Kulturmanagement?
Foto © Lisa Notzke
Silke Oldenburg würde wahrscheinlich antworten: beides. Sie ist Leiterin der Abteilung Marketing & Vermittlung am Museum für Kunst und Gewerbe. Als Dozentin am KMM teilt sie ihre Erfahrungen von der Arbeit in einer öffentlichen Kulturinstitution Hamburgs, die Haltung als Teil ihres Auftrags versteht. Themen wie Provenienzforschung, Teilhabe, oder Umweltschutz geben im MKG nicht nur die kuratorische Agenda vor, sie werden auch vermittelt und kommuniziert. Silke Oldenburgs Arbeit am MKG umfassen Fragen wie: Inwiefern können bestimmte Themen in Einrichtungen der öffentlichen Hand priorisiert werden und auf welcher Grundlage? Mit welchen Mitteln kann eine Kulturinstitution eine legitime Haltung zu diesen Themen zeigen?
Prof. Manuela Rousseau war 1999 die erste weibliche Aufsichtsrätin beim Nivea-Konzern Beiersdorf. Zwanzig Jahre später wird sie als erste Frau zur stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums gewählt. In ihrem Buch „Wir brauchen Frauen die sich trauen“ (2019, Ariston Verlag) beschreibt die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und Leiterin der CSR Abteilung von Beiersdorf ihren außergewöhnlichen Werdegang. Welche Rolle Haltung in ihrem Leben und Wirken gespielt hat, wo Haltung heute für sie wirksam ist und wann klare Positionen das richtige Mittel sind wird die KMM Dozentin hoffentlich auch auf dem Podium teilen.
Meet & greet im Anschluss
Um ca. 20 Uhr wird es, wie am KMM üblich, einen informellen Ausklang bei Wein und Käse geben. Finanziell unterstützt wird der Abend vom KMM Netzwerk, dem Alumni Verein des Instituts. Herzlichen Dank!