Auch in diesem Sommersemester haben die Studierenden des Präsenzstudiums wieder vielfältige Semesterprojekte bearbeitet und die Ergebnisse spannend präsentiert.

In kurzen Berichten stellen sie ihre Arbeit vor. Wir starten mit dem HausDrei, für dessen Bühne Annalena Löw, Arne Empen, Lisa Buchert und Viola Weiser ein Veranstaltungskonzept erarbeitet und erprobt haben.

Konzeption einer Veranstaltungsreihe: Die ¼ Bühne

1/4 Bühne Logo
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Am Anfang stand der Wunsch des Projektgebers nach einer Kleinstkunstbühne: Über das Sommersemester hinweg entwickelte die Projektgruppe (Annalena Löw, Arne Empen, Lisa Buchert, Viola Weiser) ein Konzept für eine neue Veranstaltungsreihe für das HausDrei, das Stadtteilkulturzentrum in Altona-Altstadt, unter Einbeziehung der dort zu eröffnenden Gastronomie.

Die Projektarbeit umfasste neben der Ausgestaltung des Konzeptes auch die Durchführung einer ersten Veranstaltung, die am 14.7.15 mit großem Erfolg „über die Bühne“ ging.

Bei der Konzeption der Veranstaltung standen der Grundgedanke der Stadtteilkulturarbeit und das Selbstverständnis des Stadtteilkulturzentrums, die Bereicherung des kulturellen Lebens im Stadtteil, Nachbarschaftsvernetzung und die Präsenz als lokale Anlaufstelle, im Vordergrund. So wurden der Erarbeitung eines konkreten Veranstaltungskonzeptes mehrere Recherchen und Analysen vorangestellt:
1. Die Befragung in Form von qualitativen Interviews mit Menschen im Stadtteil, um sowohl deren momentane Verbindung zum HausDrei zu erörtern als auch die kulturellen Interessen und den Grad einer potenziellen Partizipation an einem neuen Veranstaltungsformat zu erfragen.
2. Die Analyse der Bevölkerungsstruktur, überwiegend anhand von Daten des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein, um den Stadtteil besser kennen zu lernen und um auf dieser Grundlage Vergleiche zu anderen Stadtteilen ziehen zu können.
3. Aufbauend auf die Analyse wurden Best-Practice Beispiele herangezogen: Mit mehreren Stadtteilkulturzentren im Stadtgebiet wurden qualitative Interviews geführt, um deren Arbeitsweisen, Themenschwerpunkte etc. zu erfragen.

Die Recherche wurde zum Fundament für das Veranstaltungskonzept der „1/4 Bühne – Spielraum für Altona“: Als Bühne von Altona für Altona präsentieren vorrangig Altonaer Künstler in viertelstündigen Beiträgen ihr Können, im Anschluss findet ein Konzert in der an die Bühne angeschlossenen Gastronomie „Sein“ statt. Der Titel vereint den Anspruch auf Lokalität und Rahmenbedingungen (das (Stadt-)Viertel – die Bühnengröße – das viertelstündige Programm) sowie Spartenfreiheit, Kreativität und Partizipation (Spielraum in mehrdeutiger Hinsicht) und entfernt sich gewollt vom „angestaubten“ Kleinkunst-Begriff.

Bluebird – „In wie vielen Excel-Tabellen arbeitet ihr eigentlich gerade parallel?“

Label_Reimkultur

Um diese Frage, den Kampf gegen Datensalat und eine gestärkte Position durch bessere Administration im Independent-Musik-Geschäft ging es bei der Projektgruppe Bluebird, bestehend aus Fiona Dahncke, Jan Malm, Michael Grünler und Daniel Greve.

Eben dieser Bluebird ist eine Applikation, die Musikverlage, Labels oder sich selbst verwaltende Musiker bei ihren alltäglichen Verwaltungstätigkeiten unterstützen soll. Sie ermöglicht es den Firmen und Musikern die Übersicht und Kontrolle über all ihre Daten in verschiedenen Arbeitsbereichen wie Kontaktpflege, Konzert-Booking, Merchandising oder Werkpflege zu behalten. In einer Beta-Phase, entwickelt von unserem Projektgeber, dem Reimkultur Musikverlag, war es die Aufgabe von uns Studierenden eine Markt- und Bedarfsanalyse für diese Idee zu erstellen.

Als studentische Gruppe waren wir vor allem an der Struktur und Arbeitsweise von ‚Indies‘ interessiert, die wir bei qualitativen Interviews kennenlernen durften. Abschließend wurde ein Fragebogen erarbeitet und als quantitative Analyse an Labels und Verlage in ganz Deutschland verschickt. Fazit: Das Interesse ist hoch, die tatsächliche Bereitschaft zu Kooperationen und konkreten Ideenweiterentwicklungen aufgrund von knappen Ressourcen niedrig. Unsere Analyse diente Reimkultur als Entscheidungsgrundlage für die Weiterentwicklung des Bluebird. Vielen Dank an Reimkultur für die spannenden Einblicke!

Jugend musiziert

JM-Logo-mit-SchriftDie Projektgruppe „Jugend musiziert“ beschäftigte sich mit der Gestaltung eines Workshops und der Evaluation des Rahmenprogrammes rund um den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Hamburg, der vom 22. – 28.05.2015 stattfand.

Die Projektgeber wünschten sich im ersten Teil des Projektes die Erweiterung des Workshopangebots. Die Projektgruppe setzte sich zum Ziel, einen Workshop zu konzipieren und durchzuführen, der die jungen Musiker über die Grenzen des reinen Musikerlebnisses hinausblicken lässt und sich im weitesten Sinne mit dem Kulturmanagement auseinander setzt. Dazu plante die Projektgruppe einen Workshop mit dem Namen „Das OrchesterTeam“. Fragen, die hier beantwortet werden sollten, waren zum Beispiel: Wieso braucht ein Orchester ein Team? Oder: Welche individuellen Stärken kann ich in ein Team hineintragen? Durch interaktive Teamspiele, Theorien zum Teamgedanken im Orchester und einen Selbsttest zur eigenen Rolle im Team konnten diese Fragen gemeinsam beantwortet werden. Gleichzeitig konnte eine Sensibilisierung geschaffen werden, welche Rolle ein Kulturmanager übernimmt und wie individuelle Teamrollen im besten Fall gefördert und gestärkt werden können.

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Im weiteren Verlauf des Projektes wurde das gesamte Rahmenprogramm des Bundeswettbewerbes sowohl in der Binnensphäre (MitarbeiterInnen) als auch in der Außensphäre (TeilnehmerInnen) evaluiert. Zum Rahmenprogramm zählten die Workshops, die Konzerte der Preisträger, die Matinee, das Eröffnungs- und Abschlusskonzert sowie die „Jumu-Party“. Hier wurde allgemein nach der Akzeptanz, Qualität und Verbesserungsvorschlägen gefragt. Die TeilnehmerInnen wurden während des Bundeswettbewerbes mittels eines analogen Fragebogens befragt. Die Mitarbeiterbefragung fand zwei Wochen nach dem Wettbewerb durch einen Onlinefragebogen statt. Die Ergebnisse wurden in einer Handreichung mit Handlungsempfehlungen und Verbesserungsvorschlägen überreicht.

 

Die Kurzberichte zu weiteren 3 Projekten folgen…