
Das diesjährige KMM Forum „Kultur als Programm. Wenn Kultur entwickelt werden soll …“ am 15.11.2013 widmete sich dem Thema „Kulturentwicklung“ im Sinne einer Entwicklung von (Kultur-)Politik und Gesellschaft in der Wechselwirkung mit Institutionen, Einzelpersonen und Netzwerken aus dem Bereich Kunst und Kultur.
Die Akteure in Wirtschaft, Politik und Kultur entwickeln permanent Konzepte und Programme, die eine Entwicklung von Unternehmenskultur, Kultur der Regionen oder auch Interkultur befördern (sollen). Am 15.11.2013 wurden die von den unterschiedlichen Akteuren zu tragende und getragene Verantwortung sowie ihre unterschiedlichen Wertsetzungen bei Entscheidungen in kulturellen Handlungsfeldern erörtert.
Panel 1: Wer plant die Entwicklung von Kultur?
Nicht zuletzt die verstärkten Aktivitäten der Länder und Kommunen durch eine Kulturentwicklungsplanung (KEP) ihre kulturellen Angebote zu stärken und Akteure zu vernetzen sollten gleich am Vormittag auf ihren Impuls hin befragt werden: was sollen und können derartige Planungen leisten? Unsere
Gäste Dr. Norbert Sievers, Geschäftsführer der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V., Tessa Beecken, bis Juli 2013 Betriebsdirektorin und Geschäftsführerin Elbphilharmonie und Laeiszhalle Service GmbH, diskutierten somit am Vormittag mit Bernward Tuchmann, Gründer der TUCHMANN Kulturberatung über die verschiedenen Ausprägungen von Prozessen der Kulturentwicklungsplanung und die Verankerung institutioneller Akteure in derartigen Prozessen.
Panel 2: Staatliches Kulturangebot – meritorisch gut?
Mit Prof. Dr. Susanne Keuchel, des. Präsidentin der Akademie Remscheid, zuvor Geschäftsführerin des Zentrums für Kulturforschung, und Dr. des Constanze Klotz, Projektmanagerin der Kunst- und Kulturprojekte bei der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg GmbH, diskutierte Jens Klopp anschließend staatlich gesteuerte Entwicklungsprozesse und die hiermit verbundene Wertsetzung im Rahmen von Förderprogrammen. Hinterfragt wurden nicht nur die Verantwortung der Politik und die Suche nach Erfolgsparametern sondern auch die Potenziale wissenschaftlicher Begleitung zur Wirkungsmessung.
Ein weiteres Anliegen des KMM Forums war zudem, die Impulse, Interessen und Prozesse einer Kulturentwicklungsplanung an dem zu messen, was sichtbar wird: an den Programmen als konkrete Angebote zum Austausch, zur Auseinandersetzung, zur Reflexion, zur Unterhaltung, zur Information, zur Bildung oder auch zur Entwicklung neuer Grundlagen gemeinschaftlichen Lebens.
Panel 3: Das Programm als Herausforderung
Daher thematisierte Prof. Dr. Reinhard Flender am Nachmittag mit Amelie Deuflhard, Intendantin Kampnagel Internationale Kulturfabrik Hamburg, Prof. Sabina Dhein, Direktorin der Theaterakademie Hamburg, und Dr. Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg, die Entscheidungsparameter der Programmgestaltung im Spannungsfeld zwischen künstlerischen und gesellschaftlichen Fragestellungen, den Möglichkeiten und Anforderungen der Programmentwicklung und den managerialen Herausforderungen von Finanzierung und Publikumsgewinnung.
Panel 4: Die Entwicklung des Kunststandortes Hamburg
Einen Einblick in die Intention der „Kunstmeile Hamburg“, einer Kooperation von fünf Hamburger Museen, gaben anschließend Dr. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums sowie Programmleiter Kunst und Kultur der ZEIT-Stiftung und Geschäftsführer der Kunstmeile Hamburg GbR, Bert Antonius Kaufmann, Kaufmännischer Direktor der Deichtorhallen Hamburg, und Dr. Stefan Brandt, Kaufmännischer Direktor der Kunsthalle Hamburg, als Vertreter von drei der beteiligten Institutionen. Im Gespräch mit Prof. Dr. Reinhard Flender thematisierten sie Potenziale eines Dachmarketings zur Positionierung eines Kunststandortes Hamburg und die Implikationen kulturtouristischer Interessen bei der Ausgestaltung von Kooperationsvorhaben.
Fotos: Theresa Senk