Als regelmäßiger Höhepunkt des Sommersemesters gilt die KMM Studienreise in ein europäisches Nachbarland. So auch in diesem Jahr. Erneut wird das Ziel eine der beiden Kulturhauptstädte Europas sein: Die estnische Hauptstadt Tallinn, die als eine der modernsten und fortschrittlichsten Städte in Europa gilt.
„Die modernste Stadt der Welt“
Nicht nur die Tatsache, dass die Stadt ihren Bewohnern und Besuchern bereits seit Jahren flächendeckenden und kostenfreien Zugang zu drahtlosem Internet anbietet, macht Tallinn zum kulturellen „Hotspot“: Estland ist auch das erste europäische Land, das seinen Bürgern ermöglicht, seine Wahlen über das Internet abzuwickeln , das Busticket automatisch per Chip im Personalausweis zu bezahlen und seit 2008 auf ein vollständig digitalisiertes Gesundheitssystem zurückzugreifen (siehe dazu den Link zum Artikel „Digitales Estland“ von D-Radio Kultur rechts auf dieser Seite).
Auch kulturell muss sich Tallinn nicht vor den großen Nachbarn verstecken: Eine ausgeprägte, intensiv gepflegte Sangeskultur und die historisch bedingt starke Bindung an die Schiffahrt und das Meer sind die zentralen Aspekte, die das kulturelle Leben der Stadt und auch das Kulturhauptstadtjahr 2011 prägen. Die Kulturmeile am Meer und das daran angeschlossene Meeresmuseum bilden neben dem großen Sängerfest (im Jahr 2009 mit 26.000 Sängern sowie 70.000 Zuschauern und -hörern das europaweit größte seiner Art) und dem 2008 eröffneten Kunstmuseum „KUMU“ die Hauptattraktionen von „Tallinn 2011“.
Besuche, Besichtigungen, Hintergrundgespräche
Insgesamt 50 Studierende aus den KMM Präsenz- und Fernstudiengängen treten die Reise vom 30. Mai bis 3. Juni an, deren Programm sie in alter KMM-Tradition selbst gestalten. Wie in vergangenen Jahren hat der jüngere Präsenzjahrgang die Auswahl des Reiseziels sowie Transport und Unterbringung koordiniert.
Um für ein abwechslungsreiches und interessantes Programm vor Ort zu sorgen, werden im nächsten Schritt unterschiedlichste Vortragsthemen zu Land, Leuten, Besuchszielen und Gesprächspartnern zusammengetragen und auf die Mitreisenden verteilt. Die Vielzahl der informativen und unterhaltsamen Beiträge aller Studierenden gestaltet die Woche mit wenig Aufwand für den Einzelnen abwechslungsreich und lehrreich, auch die Besonderheiten und Eigenschaften der Kultur(management)landschaft kommen auf diese Weise optimal zur Geltung.
Die Vortragsform ist dabei keineswegs festgelegt: Von selbst aufgenommenen Musik- und Sprachbeiträgen zur isländischen Geschichte und Kultur für den MP3-Player (Reykjavik 2009) über Impulsreferate zur Geschichte der Beatles im Reisebus (Liverpool 2008) bis hin zur dokumentarischen Aufbereitung der Reise in Text und Bild – es bleibt den Studierenden freigestellt, auf welche Art sie die Mitreisenden mit den vorbereiteten Themen in Berührung bringen wollen.
Zentrale Bestandteile der KMM-Exkursionen sind die Besuche lokaler Kultur- und Medieneinrichtungen sowie Gespräche mit Kultur- und Kreativschaffenden vor Ort. In den vergangenen Jahren trafen die KMM-Studierenden auf diese Weise auf illustre Gastgeber wie den über 80-jährigen Direktor des ältesten russischen Dokumentarfilm-Studios in St. Petersburg, den von der Queen geadelten Vorsitzenden des Kuratoriums der Kulturhauptstadt Liverpool 2009, Sir Bob Scott, oder die zu dem Zeitpunkt hochschwangere und sehr herzliche Orchester-Managerin Arna Kristín Einarsdóttir am Rande eines Konzerts des Isländischen Sinfonieorchesters in der Háskólabíó Concert Hall in Reykjavik.
Über das Programm und die geplanten Besuche im Rahmen der diesjährigen Fahrt nach Tallinn informieren wir Sie an dieser Stelle natürlich ausführlich.